Dienstag, 22. März 2016

Stachelige Kiwano, klappernder Toaster und Hippie-Campingplatz

Bei unserer Ankunft im Hafen von Picton war das Wetter noch gut, sodass wir schönste Aussichten auf das türkisfarbene Wasser der Marlborough Sounds genießen konnten. Als wir jedoch in die abgelegeneren Gebiete der Sounds vordrangen, raubte uns dichter Nebel die Sicht.
Aufgrund des fehlenden Schlafs, wäre es mir aber auch bei gutem Wetter schwergefallen, den ersten Tag auf der Südinsel zu genießen. Die Stimmung wurde zudem durch die Schäden am Zelt getrübt, die es aus der Wellingtonnacht davon getragen hatte.

Marlborough Sounds 

French Pass



Am nächsten Tag ließen wir unser Zelt in Nelson von einem Schneider richten, bevor wir uns mehrere, recht unspektakuläre Scenic Reserves in der Umgebung ansahen, wovon jedoch gleich mehrere in den Hobbit Filmen vorkommen.




Harwood's Hole - Ein 360 Meter tiefer Schacht, der in ein riesiges Höhlensystem führt. In diesem Scenic Reserve wurden auch einige Hobbit Scenen gedreht!

Lookout

Krummbaum

Pelorus River - Wer erinnert sich an die Scene aus dem ersten Hobbit Film, in der die Zwerge in Fässern aus der Elbenstadt fliehen? -> Hier gedreht!

Auch an diesem Tag spielte das Wetter verrückt: In Nelson hatten wir traumhaftes Wetter, doch als wir uns den Scenic Reserves näherten, wurde es neblig und kalt.

So wird uns der Tag nur dank einiger kleiner Lichtmomente in Erinnerung bleiben:

Einer dieser Lichtmomente war der Kauf einer Kiwano, zu Deutsch Horngurke. Diese Frucht schmeckte nicht süß, der Geschmack erinnerte sogar stark an grüne Bananen. Doch ohne diese teure Investition, wären wir nicht auf das lustige YouTube Video "Kiwano nachreifen|Kiwano essen|Kiwano Anbau" gestoßen. (Sehr empfehlenswert!^^)


Mhhh das schmeckt -> Kiwano


Ein weiterer war der Kauf eines Campingtoasters. Dieser, für den Gaskocher gedachte Aufsatz, sollte laut Verpackung einen idealen Toasterersatz bieten. Schon beim Gedanken an getoastetes Brot lief uns das Wasser im Mund zusammen, da wir seit 5 Monaten nur labbriges Toast essen konnten. Doch schon beim ersten Benutzen stellte sich heraus, was wir für einen Schrott gekauft hatten: 50% der Toasts waren schwarz, die anderen 50% nach 30 min ungetoastet. Die mit Abstand beste Investition der Neuseelandreise erhielt daraufhin den Ehrenplatz in der hintersten Ecke des Kofferraums, von wo aus sie uns seither mit schönsten Klappergeräuschen verwöhnt!

Unser Prachtstück 


Und es gibt noch einen dritten Grund, warum uns dieser Tag lange in Erinnerung bleiben wird: Am späten Abend kamen wir auf einem Campingplatz an, wo wir von einer Horde Hippies empfangen wurden. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, unter dem Einfluss wie vieler Drogen die Personen standen, die uns so eben empfangen hatten. Das erfuhren wir erst, nachdem einer von ihnen mit unserer Zustimmung unsere Autobatterie ausgebaut hatte, um damit seinen Wagen zum Laufen zu bekommen. (Fragt mich was leichteres, warum ihm ein jump start nicht ausreichte.) Er schaffte es, das Auto der Hippies zu starten und gewann damit irgendeine Challenge, woraufhin er uns, in all seiner Dankbarkeit, verschiedenste Drogen anbat. Als er dann beim Einbau der Batterie scheiterte, wurde uns plötzlich bewusst, dass er womöglich selbst unter dem Einfluss all dieser Drogen stand.
So waren wir bis um Mitternacht damit beschäftigt, unsere Batterie wieder korrekt einzubauen, wofür wir, abgesehen von einer kleinen Zange, keinerlei Tools hatten. Nach all den Malen, in denen uns Kiwis mit einem jump start aus der Patsche geholfen hatten, wenn wir mal wieder unsere Autobatterie überstrapaziert hatten, wollten wir unsere Hilfe aber niemandem verwehren. In diesem Fall waren wir wohl zu abenteuerlustig gewesen und unfreiwillig ein großes Risiko eingegangen, doch unser Auto funktioniert weiterhin einwandfrei. ;)


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