Samstag, 26. Dezember 2015

Zurück in Auckland & der schwarze Strand in Piha

Als ich nach meiner ereignisreichen Zeit in Whitianga und Rotorua nach Auckland zurückkehrte, war ich nicht mehr motiviert jeden Tag fürs Sightseeing zu nutzen. Wenn man sich zuvor an wunderschönen Orten Neuseelands aufgehalten hat, bekommt man in Auckland schnell schlechte Laune. Das erste Mal während meines Neuseelandaufenthalts wusste ich nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Ich schlief lang, was für mich in Neuseeland völlig untypisch ist und konnte mich meist erst nachmittags aufraffen, etwas zu unternehmen.


An meinem ersten Wochenende in Auckland war ich am Hafen, bin mit zwei Schweizern zum One Tree Hill gelaufen und habe den Rest des Wochenendes damit verbracht, mir Hobbit und Herr der Ringe Filme auf Englisch anzuschauen.

Riesiges Kreuzfahrtschiff im Hafen



One Tree Hill


An meinem zweiten Wochenende hatte ich meine motivationslose Phase überwunden und bin Samstags mit Lea nach Devenport gefahren. Mir hat dieser Stadtteil Aucklands, mit kleinen Häuschen, schönen Gärten und einer ruhigen Atmosphäre, deutlich besser gefallen als die Innenstadt. Vom North Head hatte man einen tollen Blick auf die Skyline und auch die Strände der Halbinsel ließen einen für einen kurzen Moment vergessen, dass man sich in einer Großstadt aufhält.

Blick auf die Vulkaninsel Rangitoto



Devenport, North Head



Am Sonntag haben wir uns zu fünft einen Leihwagen organisiert und sind ins nur 45 Minuten von Auckland entfernte Piha gefahren. Der Strand, den ich in Piha vorfand, unterschied sich komplett von den mir bekannten Ostküstenstränden. In Piha war der Wellengang höher, es gab schwarzen Sandstrand und eine felsige Landschaft, die zu Kletterexpeditionen einlud.













Nur 10 km Luftlinie entfernt lag Bethells Beach, dem wir im Anschluss einen kurzen Besuch abstatteten. Dieser weiße Sandstrand bot wiederum ein völlig anderes Bild und die Dünenlandschaft erinnerte an einen Nord- oder Ostseestrand. Zusammen mit der bergigen Landschaft im Hintergrund und einem dünnen Wasserfilm, der über weiten Teilen des Strandes lag, entstanden wunderschöne Bilder:







Zum Abschluss dieses spannenden Tages wanderten wir zu einem kleinen Wasserfall.




Leider verpassten wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang zurück am Strand zu sein.

In meiner letzten Projektwochen habe ich einen guten Laufpartner gefunden, mit dem ich ein zügiges Tempo anschlagen konnt. Zwar war das Joggen im Atiu Creek Regionalpark aufgrund der hügeligen Landschaft äußerst anstrengend, doch es fiel dank der ländlichen Umgebung nicht allzu schwer sich zu überwinden.

Am Freitag beendete ich dann mein Projekt mit einem Barbecue und einem Besuch in einem kleinen Kauri Park:

Mit 4-5 Personen kann man den Baum komplett umarmen ;)

Die Äste sind größer als viele Bäume in der Umgebung


Mittwoch, 23. Dezember 2015

Naturschutzprojekt - Kuhangriff knapp überlebt ;)


Nach meinem 5 tägigen Rotoruaaufenthalt stand mein Naturschutzprojekt in Auckland an, bevor es zur Weihnachtszeit mit Marc und Noah ins Northland geht. 
Ohne mich vorher näher über das Projekt informiert zu haben, bin ich am Freitag den 4.12 bei den Conservation Volunteers in Auckland angekommen. Über die Wochenenden hielten wir Volunteers uns in einem Haus in Auckland auf, während es unterer Woche in verschiedene Regionalparks im Großraum Auckland ging. 


Ich wurde zwei Wochen im Atui Creek, einem an einer großen Westküstenbucht gelegenen Regionalpark, eingesetzt. Leider hat der Regionalpark keinen richtigen Strand, weshalb er nur von wenigen Touristen besucht wird. 










Die Landschaft im Atiu Creek Regionalpark


Während meiner Zeit als Volunteer hatte ich die unterschiedlichsten Aufgaben: Grob zusammengefasst musste ich Bäume planzen und umtopfen, Unkraut in der Baumschule jäten, nicht einheimische Bäume fällen und vergiften, Fallen aufstellen und kontrollieren, Zäune bauen und Schafe auf andere Weiden treiben.


Mit den Fallen haben wir Igel, Ratten, Wiesel und Possums getötet, da diese Tiere, so wie alle Landsäuger, nicht einheimisch sind und eine Gefahr für die teils flugunfähigen Vögel Neuseelands (Bsp. Kiwi) darstellen.

Außerdem haben wir Wildkatzen gefangen, da sie eine Gefahr für alle Jungvögel darstellen. Sie sind aggressiv und unzähmbar, was man daran erkennen kann, dass sie wild gegen das Gitter der Falle springen, wenn sie gefangen werden. Hauskatzen hingegen würden ängstlich in einer Ecke der Falle sitzen. In meinen zwei Projektwochen haben wir 4 Katzen gefangen, während die Wochen zuvor keine einzige gefangen werden konnte! 

Beide Fällen haben eine Katze erwischt. 



Grundsätzlich bezeichnete unser Projektleiter alle nichteinheimischen Pflanzen als Weed (Unkraut). Sie nehmen den einheimischen Pflanzen das Licht weg und müssen entfernt werden. Wir fällten vor allem Kiefern und einen südamerikanischen Baum, der sich extrem schnell vermehrt. Als wir ein zuvor unberührtes Waldstück des Parks von den südamerikanischen Bäumen befreit hatten, zählten wir mehr als 100 gefällte kleine und große Bäume. Das war dann der Moment, in dem man sich fragte, ob das der Sinn und Zweck eines Naturschutzprojekts sein kann.
Doch wir haben nicht nur abgeholzt und vergiftet, sondern auch neue Bäume gepflanzt und umgetopft. Insgesamt fasst die Baumschule dieses Jahr 25000 kleine Bäume, die im Herbst in den Park eingepflanzt werden sollen. 






Baumschule


Umtopfen

Bäume fällen ;) 

Neuer Zaun für die Baumschule


Donnerstags in meiner ersten Projektwochen, habe ich nach der Arbeit noch eine Wanderung im Atiu Creek gemacht. Gemeinsam mit Lea, die in der gleichen Woche mit dem Projekt begonnen hatte, bin ich einen Wanderweg über Felder und Kuhweiden gelaufen. 
An diesem Tag war die Arbeit sehr einfältig gewesen und wir klagten schon über Langeweile. Das sollte nicht so bleiben. Als wir eine Kuhweide überquerten, zuckte eine Kuh grundlos vor uns zurück. Der Rest Kuhherde wertete das scheinbar als Angriff und plötzlich begannen alle Kühe langsam auf uns zuzulaufen. Das war der Moment, in dem uns auf der Weide plötzlich nicht mehr ganz so wohl war. Lea schlug vor über den Zaun zu klettern hinter dem ein dichter Wald anfing. Kaum hatten wir den Zaun überquert setzte eine Kuh zum Spurt an und versuchte uns zu attackieren. Wir schlugen uns knappe 200m durch den Wald, der noch dazu steil abfiel. Als wir wieder am Zaun ankamen, sahen wir das die Viecher uns gefolgt waren. Irgendwann haben sie dann aber nachgegeben und wir sind heil in unserem Farmerhaus angekommen.


Kühe vor dem Angriff

Kuangriff

Kühe verfolgen uns selbst als wir uns durch den Wald kämpfen