Nach meinem 5 tägigen Rotoruaaufenthalt stand mein Naturschutzprojekt in Auckland an, bevor es zur Weihnachtszeit mit Marc und Noah ins Northland geht.
Ohne mich vorher näher über das Projekt informiert zu haben, bin ich am Freitag den 4.12 bei den Conservation Volunteers in Auckland angekommen. Über die Wochenenden hielten wir Volunteers uns in einem Haus in Auckland auf, während es unterer Woche in verschiedene Regionalparks im Großraum Auckland ging.
Ich wurde zwei Wochen im Atui Creek, einem an einer großen Westküstenbucht gelegenen Regionalpark, eingesetzt. Leider hat der Regionalpark keinen richtigen Strand, weshalb er nur von wenigen Touristen besucht wird.
Während meiner Zeit als Volunteer hatte ich die unterschiedlichsten Aufgaben: Grob zusammengefasst musste ich Bäume planzen und umtopfen, Unkraut in der Baumschule jäten, nicht einheimische Bäume fällen und vergiften, Fallen aufstellen und kontrollieren, Zäune bauen und Schafe auf andere Weiden treiben.
Mit den Fallen haben wir Igel, Ratten, Wiesel und Possums getötet, da diese Tiere, so wie alle Landsäuger, nicht einheimisch sind und eine Gefahr für die teils flugunfähigen Vögel Neuseelands (Bsp. Kiwi) darstellen.
Außerdem haben wir Wildkatzen gefangen, da sie eine Gefahr für alle Jungvögel darstellen. Sie sind aggressiv und unzähmbar, was man daran erkennen kann, dass sie wild gegen das Gitter der Falle springen, wenn sie gefangen werden. Hauskatzen hingegen würden ängstlich in einer Ecke der Falle sitzen. In meinen zwei Projektwochen haben wir 4 Katzen gefangen, während die Wochen zuvor keine einzige gefangen werden konnte!
Beide Fällen haben eine Katze erwischt.
Grundsätzlich bezeichnete unser Projektleiter alle nichteinheimischen Pflanzen als Weed (Unkraut). Sie nehmen den einheimischen Pflanzen das Licht weg und müssen entfernt werden. Wir fällten vor allem Kiefern und einen südamerikanischen Baum, der sich extrem schnell vermehrt. Als wir ein zuvor unberührtes Waldstück des Parks von den südamerikanischen Bäumen befreit hatten, zählten wir mehr als 100 gefällte kleine und große Bäume. Das war dann der Moment, in dem man sich fragte, ob das der Sinn und Zweck eines Naturschutzprojekts sein kann.
Doch wir haben nicht nur abgeholzt und vergiftet, sondern auch neue Bäume gepflanzt und umgetopft. Insgesamt fasst die Baumschule dieses Jahr 25000 kleine Bäume, die im Herbst in den Park eingepflanzt werden sollen.
Donnerstags in meiner ersten Projektwochen, habe ich nach der Arbeit noch eine Wanderung im Atiu Creek gemacht. Gemeinsam mit Lea, die in der gleichen Woche mit dem Projekt begonnen hatte, bin ich einen Wanderweg über Felder und Kuhweiden gelaufen.
An diesem Tag war die Arbeit sehr einfältig gewesen und wir klagten schon über Langeweile. Das sollte nicht so bleiben. Als wir eine Kuhweide überquerten, zuckte eine Kuh grundlos vor uns zurück. Der Rest Kuhherde wertete das scheinbar als Angriff und plötzlich begannen alle Kühe langsam auf uns zuzulaufen. Das war der Moment, in dem uns auf der Weide plötzlich nicht mehr ganz so wohl war. Lea schlug vor über den Zaun zu klettern hinter dem ein dichter Wald anfing. Kaum hatten wir den Zaun überquert setzte eine Kuh zum Spurt an und versuchte uns zu attackieren. Wir schlugen uns knappe 200m durch den Wald, der noch dazu steil abfiel. Als wir wieder am Zaun ankamen, sahen wir das die Viecher uns gefolgt waren. Irgendwann haben sie dann aber nachgegeben und wir sind heil in unserem Farmerhaus angekommen.
Ich wusste schon immer dass du in die Baumschule gehörst ;)
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