Mittwoch, 6. April 2016

Wetcoast

Während wir den Nordosten der Südinsel noch bei schönstem Herbstwetter erleben durften, mussten wir an den folgenden Tagen mit dem Schlimmsten rechnen:
Gleich vier der fünf Tage an der Westküste sollten kalt und verregnet sein.
Das Wetter zieht in Neuseeland fast ausschließlich aus Westen herein, woraufhin die Wolken über der Südinsel an den Southern Alps hängen bleiben und sich an der Westküste ausregnen. Schnell wurde uns klar, "wenn es hier regnet, dann regnet es richtig!" (Pro Jahr 8-10 mal so viel, wie in London!) Kein Wunder also, dass für die kommenden Tage jeweils Regenfälle von mehr als 50 Litern pro Quadratmeter vorhergesagt wurden.

Wilde Westküste 


Der erste Westküstentag passte da perfekt ins Bild:
Von der Sonne war ganztägig nichts zu sehen, Wind und Regen machten das Reisen ungemütlich und auch die Temperaturen deuteten an, dass der Herbst gekommen war.
Dementsprechend veränderten wir unsere Reiseroute, verzichteteten auf einen, bei schlechtem Wetter überflüssigen, Abstecher nach Karamea und fuhren über Westport nach Greymouth.
Unterwegs machten wir einige Stops, die uns allesamt nicht überzeugen konnten!
Zunächst waren wir zu geizig, um für 10 $ die größte Hängebrücke Neuseelands zu überqueren, dann folgte ein nasskalter Stop am Cape Foulwind mit einigen bösen Überraschungen: Während unserer Mittagspause vergaßen wir, im Auto sitzend, das Licht auszuschalten und saßen nach 30 Minuten mit vollem Magen aber leerer Batterie am abgelegenen Cape fest.
Im Gegensatz zu Marc war ich trotz des Regens überzeugt, den zehnminütigen Weg zum Lighthouse antreten zu wollen. Als ich zurückkam, hatte hatte ich den hässlichsten Leuchtturm Neuseelands gesehen und saß platschnass in einem Auto, was am Ende der Welt partout nicht anspringen wollte. Doch wie so oft hatten wir Glück, dass uns nach kurzem Warten jemand mit einem Starterkabel aus der Patsche helfen konnte.

Cape Foulwind Lighthouse 


Nun ging es weiter zu den eindrucksvollen Pancake Rocks im Paparoa-Nationalpark, die wir dank einer respektlosen chinesischen Reisegruppe negativ in Erinnerung behalten werden. Die Asiaten erfüllten das Klischee, alles und jeden fotografieren zu müssen und dabei auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Man wurde gerammt und gestoßen und bekam einen Regenschirm nach dem anderen ins Gesicht geschlagen. Es fällt einem nach 5 Monaten in Neuseeland immer schwerer solchen Touristen mit Respekt zu begegnen.
Wir bemühen uns inzwischen solchen Orten auszuweichen, indem wir immer mehr auf längere Wanderungen setzen. Denn schon die kürzeste Wanderung oder Steigung hält die Tourbusse fern. Ein Glück ist Neuseeland so bergig!!!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen