Montag, 4. Januar 2016

Northland Teil 1 - Beginn des Campingabenteuers, Regionalparks im Bezirk Auckland

Nach Projekt und Sprachkurs hat ein neuer Abschnitt meiner Neuseelandreise begonnen:
Von nun an werde ich keinen festen Wohnort mehr haben und kann uneingeschränkt umherreisen.


Zunächst ging es für zwei Wochen mit Noah und Marc ins Northland (die große Halbinsel über Auckland). Unser Plan war es die Ostküste hinauf bis zum Cape Reinga und dann entlang der Westküste zurück nach Auckland zu fahren. An Silvester wollen wir dann wieder zurück in Whitianga sein.

Nachdem wir Marc, der einen Inlandsflug von Christchurch nach Auckland gebucht hatte, vom Flughafen abgeholt hatten, besorgten wir unser Camping Equipment im Warehouse am Airport. An der Kasse bestätigte uns ein verrückter asiatischer Kassierer mit Weihnachtsmütze, wie toll die Produkte seien, die wir gerade gekauft hatten. ("I like this one!" ; "That's my favourite!" ; "I love it.") Dann klebte er auf alle gekauften Produkte einen SOLD Aufkleber und kniete fast vor uns nieder, als er uns Frohe Weihnachten wünschte.

Es war schon knapp 7, als wir die verkehrsreichen Straßen Aucklands hinter uns gelassen hatten. Da wir Nudeln zum Abendessen eingeplant hatten, mussten wir noch rechtzeitig Gas für unseren Kocher besorgen. Doch wir suchten vergeblich nach einer Tankstelle zum Auffüllen unsres Gasbehälters. Um 7:30 beschlossen wir, die Suche für diesen Tag einzustellen und uns mit einem kalten Abendessen zufriedenzugeben.
Unsere volle Aufmerksamkeit galt nun der Campingplatzsuche, die sich ebenfalls als schwierig erwies, denn über unsere App war kein Campingplatz in der Nähe zu finden. Da es inzwischen 8 Uhr war, blieben uns nur noch 2 Optionen, im Auto schlafen oder oder Wildcampen. Wer in Neuseeland beim Wildcampen erwischt wird, muss eine Strafe von 200 NZ$ zahlen. Da die Einheimischen das Wildcampen dulden und nur die Polizei eine ernsthafte Gefahr für Wildcamper darstellt, ist man in abgelegenen Regionen aber recht sicher. Doch ein abgelegenes Gebiet zu finden, welches sich zum Campen eignet, ist in einer Region voller Farmland nicht einfach. Nahezu jede Grünfläche war eingezäunter Privatbesitz! Wir fuhren eine einsame Schotterstraße durch den Wald und konnten auch dort keine Fläche zum Campen finden. Wir entschlossen uns eine kleine Pause zu machen, um Abend zu essen. Als wir unsre Suche fortsetzten, scheiterten wir mit unsrem schlechten Reifenprofil an einem steilen Anstieg im Wald. Als wir den Berg und die komplette Gravelroad nach 30 Minuten gemeistert hatten, aber immernoch ohne geeigneten Schlafplatz dastanden, wurden wir langsam ungeduldig. Irgendwann parkten wir unser Auto in einer Haltebucht einer winzigen Schotterstraße. Noah und ich richteten uns schon im Auto ein, als Marc beschloss das Zelt direkt neben der Straße aufzustellen. Da das Schlafen in Noahs kleinem Audi recht ungemütlich gewesen wäre, gesellten wir uns letztendlich doch zu Mac ins Zelt. Ein spannender Beginn unseres Campingabenteuers! Und natürlich wurden wir nicht beim Wildcampen erwischt. ;)


Spät, aber nicht zu spät: Unser Zelt steht direkt neben der Gravelroad ;)

kleine Straße, auf der morgens mehr los war, als uns lieb war :(

An den nächsten zwei Tagen fuhren wir von Regionalpark zu Regionalpark und ließen langsam aber sicher den letzten Rest Großstadtatmosphäre hinter uns.


Wenderholm Regionalpark


Vom Shakespeare Regionalpark aus, war Auckland noch gut zu sehen. 

Zwischenzeitlich entstand die Hoffnung, vielleicht für eine Nacht in einem Haus mit Pool in Orewa unterkommen zu können, doch der Traum platzte als Anna Laura mir mitteilte, ihre Gastfamilie sei umgezogen :( 
Diesmal hatten wir jedoch keine Schwierigkeiten rechtzeitig einen kostenlosen Campground anzufahren, auch wenn diese im Northland rar sind.

Wie sich im Tawharanui Regionalpark herausstellte, wird die Landschaft, je nördlicher wir kamen, immer schöner und naturbelassener. Ich schlug vor, den größten Walk im Regionalpark auszuprobieren, doch Marc und Noah waren zunächst etwas kritisch und wollten statt dem vierstündigen lieber den zweistündigen Weg nehmen. Wir merkten jedoch schnell, dass die Zeitangaben für die Walkways übertrieben hoch angesetzt waren und entschieden uns doch den langen Weg einzuschlagen:




Coastline im Regionalpark 




Dschungel  ^^


Pohutukawa - Neuseeländischer Christmas Tree

Als Camper sind wir auf öffentliche Duschen und Toiletten angewiesen, die es zum Glück an den meisten Stränden im Auckland Distrikt zu finden gibt. Dennoch weiß man eine kalte Dusche als Camper mehr zu schätzen als die warme zu Hause, denn je weiter man sich von der Zivilisation rund um Auckland entfernt, desto rarer werden die Duschen. 
Die tägliche Dusche wird in den nächsten Monaten keine Selbstverständlichkeit mehr sein. Teils gingen wir an Traumstränden baden, obwohl wir sicher waren, am Abend keine Dusche finden zu können. 
Das Camperleben ist nicht immer einfach aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.


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